Schnelle Hilfe im Ernstfall

Ein wahres Horrorszenario: Bei einem mit 15.000 Litern Benzin beladener Tanklastzug, von der Platte kommend, versagen die Bremsen – der LKW rast ungebremst in die Tankstelle Zieglmeier. Eine Explosion folgt, Feuer breitet sich auf die Nachbarhäuser aus, Treibstoff gelangt in die Kanalisation.

Dieses fiktive Szenario beschäftigte die Kreisbrandinspektion und die beiden Unterstützungsgruppen Örtliche Einsatzleitung (UG-ÖEL) aus Schrobenhausen und Neuburg bei einer Gemeinschaftsübung am vergangenen Donnerstag. Bei Katastrophen und umfangreichen Einsätzen sind diese Einheiten gefordert, alarmierte Hilfsorganisationen zu koordinieren.

„Mindestens einmal jährlich üben die Kollegen aus der Kreisstadt und wir zusammen, um die Abläufe der Teams zu verfeinern“, erklärt Christian Manhart von der UG-ÖEL Süd. „Meist stellen wir Großschadenslagen nach, da wir im Ernstfall zu solchen alarmiert werden. Zum Glück sind diese ja sehr selten. Der letzte Einsatz dieser Art beispielsweise war das letztjährige Hochwasser.“

Geschäftiges Treiben herrschte in der Einsatzleitzentrale der Schrobenhausener Wehr: Der Stab der Kreisbrandinspektion und ihre Unterstützungsgruppen richteten dort flugs die Kommando- und Befehlsstelle ein. Von dort aus instruierten die Führungskräfte die fiktiv im Einsatz befindlichen Kräfte der Hilfsorganisationen.

„In der örtlichen Einsatzleitung laufen alle Fäden zusammen,“ so Kommandant Manfred Irrenhauser-Kress. „Lagekarten dienen der Übersicht, der Funkverkehr wird abgewickelt und die Einsatzdokumentation sichergestellt. Die Einsatzleiter müssen ständig über den aktuellen Stand der Dinge an allen Fronten einer Katastrophe informiert sein.“

Im Laufe der Übung wuchs die Anzahl der theoretisch alarmierten Fahrzeuge und Kräfte immer weiter an, und auch die Einsatzabschnitte vermehrten sich rasch. Bei so manchem Mitglied der Unterstützungsgruppen rauchte der Kopf – Funkgerät und Telefone waren im Dauerbetrieb, Meldungen wurden ausgetauscht und To-Do-Listen immer länger. Auch so manche Ablaufoptimierung konnte im Verlauf der Übung ausgearbeitet werden.

Nach knapp drei Stunden Stress wurde dann das Übungsende verkündet – und echte Rauchschwaden, diesmal vom brutzelnden Grillfleisch, versprachen Entspannung bei einer gemütlichen Gesprächsrunde.

Bild 1: Alles auf einem Blick: Wolfgang Meiler (links) vom THW Neuburg und Magdalena Ahle von der FF Schrobenhausen beim Erstellen der Lagekarte.

Bild 2: Wie ist das weitere Vorgehen? Die Führungskräfte der Kreisbrandinspektion bei einer Lagebesprechung.

(Quelle: Schrobenhausener Zeitung vom 17.07.14, "Danke an die Veröffentlichungsrechte")

Zurück